Meldung des Gesamtbefundes

Die Meldepflicht besteht für den Nachweis von entsprechenden Erregern, wenn ein Hinweis auf eine akute Infektion vorliegt. Am Anfang der Diagnostik steht also immer ein positiver Nachweis. Zu einem Befund, der zur Einschätzung der Situation, ggf. Infektiös im Gesundheitsamt benötigt wird, gehören alle Ergebnisse der Diagnostik, auch die negativen, die zeitgleich oder auch später erbracht werden. Auch diese müssen an das GA gemeldet werden, ggf. als Ergänzungsmeldung (Status der Composition "amended", siehe Lifecyclemanagement).

Ein klassischen Beispiel hierfür sind Serologie-Untersuchungen (IgA+, IgG -) oder Resistenznachweise sowie negative Ergebnisse in Verlaufsuntersuchungen oder Bestätigungstests. Als Faustregel gilt: Was man dem Einsender einer Probe befundet, sollte auch dem Gesundheitsamt via DEMIS gemeldet werden.

Dafür übermittelt man die Inhalte eines solchen Nachweises wie üblich in der Ressource Observation, wobei in "Observation.value" und "Observation.interpretation" die entsprechenden Codes gesetzt werden können, beispielsweise:

  • "Observation.Code": "29674-9 Bordetella pertussis IgG Ab [Presence] in Serum"
  • "Observation.value": "LA11883-8 (not detected)"
  • "Observation.interpretation": "NEG" (Negativ)"
  • "Observation.method" und "Specimen.type": Jeweils mit SNOMED-Codes aus dem jeweiligen ValueSet befüllt.

Bedeutung für das Lifecyclemanagement

Ein solcher Nachweis kann idealerweise direkt in dem ersten Meldevorgang mit übermittelt werden, beispielsweise zusammen mit einem Positiven PCR-Nachweis. Dann muss nichts weiter beachtet werden, da die Meldung vollständig ist und dem Gesundheitsamt alle Informationen vorliegen. Siehe Szenario 1 im Lifecyclemanagement in diesem Leitfaden.

Wenn ein negativer Nachweis einzeln übermittelt werden muss, dann muss das Lifecyclemanagement beachtet werden, damit die Meldung nicht abgelehnt wird. Hintergrund ist, dass DEMIS Meldungen ablehnt, die als Erstmeldung gekennzeichnet sind und keine positiven Erregernachweise enthalten - diese sind schließlich nicht meldepflichtig. Eine solche Nachmeldung entspricht dem Szenario 2A des Lifecyclemanagements, zu finden in diesem Leitfaden. In dieser Szenario-Beschreibung wird zwar ein positiver UND ein negativer Nachweis nach gemeldet, jedoch muss mit der Meldung als Ganzes genau so umgegangen werden, wenn nur ein negativer Nachweis in Folge, wie dort beschrieben.

Entscheidend ist also, den Status der Meldung auf "amended/ergänzt" zu setzen. Das obige Beispiel sieht dem zur Folge im Gesamtüberblick so aus:

  • "Laboratoryreport.status": "amended"
    • Die Meldung wird DEMIS gegenüber als Folgemeldung kenntlich gemacht.
  • "Laboratoryreport.ConclusionCode": "PathogenDetected"
    • Wenn sich am Gesamtergebnis, dass der Erreger nachgewiesen wurde, nichts ändert.
  • "Observation.status": "final"
    • Dieser Erregernachweis ist für sich betrachtet final.
  • "Observation.Code": "29674-9 Bordetella pertussis IgG Ab [Presence] in Serum"
  • "Observation.value": "LA11883-8 (not detected)"
  • "Observation.interpretation": "NEG" (Negativ)
  • "Observation.method" und "Specimen.type": Jeweils mit SNOMED-Codes aus dem jeweiligen ValueSet befüllt.